Freitag, Oktober 22, 2010

Aus dem Wiesbadener Courier

„Erst mal schauen, wer über die Waage geht“

22.10.2010 - WIESBADEN

JUDO Kim-Chi als Staffelsieger zur DM-Endrunde

(rol). Auch wenn Judo-Bundesligist Kim-Chi Wiesbaden als Erster der Süd-Staffel morgen (15 Uhr) zur Endrunde um die deutsche Mannschaftsmeisterschaft der Frauen nach Speyer fährt, in der Favoritenrolle sieht Christiane Hofmann sich und ihre Mitstreiterinnen nicht. „Der Ausgang ist völlig offen. Man wird schauen müssen, wer letztendlich über die Waage geht“, wagt die 26-Jährige zum Abschluss einer turbulenten Saison keinerlei Prognosen.

Der starke JC Leipzig hat im Süden wegen Terminüberschneidungen und daraus resultierender Personalsorgen gerade mal mit Mühe die Endrunde erreicht, Vorjahres-Vizemeister UJKC Potsdam, der zu einem Kampftag gar nicht erst angetreten war, erging es im Norden nicht besser. „Hier wird einfach zu wenig Rücksicht genommen, das macht die Bundesliga kaputt“, übt Kim-Chi-Trainer Siegbert Geuder, der selbst „alle Mann“ an Bord hat, heftige Kritik am Judo-Bund.

„Je nachdem, welche Kämpferinnen zur Verfügung stehen, kann hier jeder jeden schlagen“, glaubt Hofmann (bis 63 kg), die erst am vergangenen Wochenende mit einem dritten Platz bei den Deutschen Landesverbands-Meisterschaften ihre momentan gute Form unterstrich, sowohl gegen Potsdam als auch gegen den Nord-Zweiten FT Neumünster aber auf erhebliche Gegenwehr stoßen dürfte. In der anderen Gruppe treffen die Gastgeberinnen auf Leipzig und Titelverteidiger PSG Brandenburg.

Dass die Endrunde überhaupt in Speyer stattfindet, haben die Domstädterinnen lediglich dem Umstand zu verdanken, dass Staffelsieger Kim-Chi aus organisatorischen Gründen auf sein Heimrecht verzichtet hatte. Eine Entscheidung, die Christiane Hofmann nicht weiter bedauert. „Ganz im Gegenteil. Auswärts bist du einfach weniger abgelenkt und kannst dich ganz auf deinen Kampf konzentrieren“, sagt die Bischofsheimerin, die nach Abschluss ihres Meteorologiestudiums ansonsten schon von Berufs wegen mit Prognosen nicht zurückhaltend ist.