Der UJKC Potsdam und Dynamo Brandenburg gehen ambitioniert in       das Bundesliga-Finale
     POTSDAM - Sandra Köppen-Zuckschwerdt kommt noch immer ins       Schwärmen. Auch ein Jahr nach dem Finale der       Frauenjudo-Mannschaftsmeisterschaft 2009 hebt sich die Stimme der       Trainerin der PSG Dynamo Brandenburg. „Das kann man gar nicht mehr       toppen“, erinnert sich die 35-Jährige an den äußerst spannenden       Finalkampf gegen die Damen des UJKC Potsdam. „Eigentlich hätten       wir die Bundesliga danach abschaffen können“, sagt sie über den       hauchdünnen Sieg. „So eine Spannung kann man gar nicht mehr       wiederholen.“
     
     Dennoch geht Sandra Köppen-Zuckschwerdt gespannt in die Endrunde       der sechs besten deutschen Teams am Samstag ab 15 Uhr in Speyer       (Rheinland-Pfalz). „Alle Mannschaften sind saustark“, betont sie.       „Deshalb gibt es auch keinen Favoriten.“
     Auch Yvonne Bönisch verspürt schon eine gewisse Aufregung. „Ich       mache mir viele Gedanken um die Aufstellung“, sagt die Trainerin       des UJKC Potsdam. Die 29-jährige Olympiasiegerin von 2004 nimmt       die Favoritenrolle ihrer Mannschaft im Pool mit Wiesbaden und       Neumünster an. „Beide Mannschaften sind schlagbar, wir wollen ins       Finale.“
     Brandenburg trifft im Pool A auf Leipzig und Speyer. Auch wenn       Köppen-Zuckschwerdt von drei Teams auf Augenhöhe spricht, gehören       Brandenburg und der UJKC Potsdam zum Kreis der Titelkandidaten. In       den vergangenen sieben Jahren stand jeweils eines der beiden Teams       im Finale. Zweimal gewann Brandenburg das direkte Duell, einmal       Potsdam. Insgesamt haben beide jeweils drei Mal den Titel geholt.
     Trotz der großen Konkurrenz hat sich das Verhältnis beider       Vereine gebessert. „Das ist viel entspannter als früher“, sagt       Sandra Köppen-Zuckschwerdt. Sie telefoniere oft mit ihrer Freundin       Yvonne Bönisch. Die beiden Ex-Internationalen seien „schließlich       jahrelang in die gleiche Richtung gegangen“. Es sei einfach Pech,       so Köppen-Zuckschwerdt, „dass wir zwei so gute Mannschaften in       einer Region haben“.
     Schon in der Vorrunde standen sich Potsdam und Brandenburg       gegenüber. Die Landeshauptstädterinnen gewannen 5:2. Dennoch holte       Dynamo Platz eins in der Gruppe Nord. Der UJKC wurde hinter       Neumünster Dritter, weil die Begegnung gegen Neumünster kampflos       abgegeben wurde. Das wichtigste war jedoch, dass sich die beiden       märkischen Teams beim Finale in der Gruppenphase aus dem Weg       gehen.
     Die beiden Poolsieger bestreiten das Finale. „Wichtig wird sein,       in welcher Reihenfolge die Gewichtsklassen ausgelost werden“ sagt       Köppen-Zuckschwerdt. Durch einen Sieg in einer starken Klasse       können die folgenden Kämpferinnen zusätzlichen Mut bekommen.       Allerdings müssen die Dynamos auf Mareen Kräh und Stephanie       Steinmetz verzichten. Mit dabei ist indes Frizzi Pörs, die 2009 im       allerletzten Kampf gewann und den Titel sicherte. „Sie hat damals       gekämpft wie ein Stier“, erinnert sich Köppen-Zuckschwerdt.
     In der damaligen Verlängerung des Finales waren drei       Gewichtsklassen ausgelost worden, eine davon hatte Potsdam gar       nicht besetzt und war im Nachteil. Nunmehr werden bei einer       Verlängerung alle sieben Kämpfe noch einmal bestritten. „Das ist       gerechter“, sagt Yvonne Bönisch. Trotz der Freundschaft zu Sandra       Köppen-Zuckschwerdt will sie die Revanche. „Jeder will gewinnen.“       (Von Ronny Müller)